Temeswar 1716, die Anfänge einer europäischen Stadt

„Temeswar 1716, die Anfänge einer europäischen Stadt“. So haben das Nationale Museum des Banats und das römisch-katholische Bistum Temeswar ihre Jubiläumsausstellung benannt. Vor 300 Jahren befreiten die habsburgischen Truppen unter der Leitung von Prinz Eugen von Savoyen die Stadt und setzten nach einer mehr als 150-jährigen osmanischen Herrschaft eine österreichische Verwaltung ein. Hiermit begann eine neue Geschichte der Stadt, die seither zum europäischen Kultur- und Werteraum gehört. Die Veranstalter versetzten die Besucher in die Atmosphäre der damaligen Zeit durch Kavalire und Prinzessinen sowie durch Musikstücke, die an die damalige osmanische Kultur erinnerten. Es sangen und spielten die jungen Temeswarer der Musikgruppe Peregrinii des Nationalmuseums.

Der Vernissage wohnten Persönlichkeiten aus den Bereichen Verwaltung, Kultur und Wirtschaft aus dem ganzen Land sowie viele Temeswarer Besucher bei. Die Ausstellung stellt Aspekte der osmanischen Präsenz in Temeswar sowie der Belagerung der türkischen Festung durch die habsburgischen Heere vor. Die Musikgruppe Peregrinii trug desweiteren ein altes Lied vor, das im Zelt von Prinz Eugen von Savoyen zu jener Zeit erklang. Die Ausstellung beschreibt desweiteren die ersten Jahrzehnte der österreischen Verwaltung und führt die Besucher in das multikonfessionell geprägte Geistesleben sowie in das kulturelle Leben der Hauptstadt des Banats ein.

Zur Gestaltung der Ausstellung trugen neben den beiden Initiatoren viele Institutionen der Stadt und des Kreises bei: die Temeswarer Stadtverwaltung und der Temescher Kreisrat, die rumänisch-orthodoxe Banater Metropolie, das serbisch-orthodoxe Bistum Temeswar und das griechisch-katholische Bistum Lugosch, die Landsmannschaft und das Hilfswerk der Banater Schwaben aus Deutschland, der Verein der Serben in Rumänien und die Jüdische Gemeinde der Stadt, die Kreisfiliale des Rumänischen Nationalarchivs, die Kreisbibliothek, das Kulturhaus der Stadt sowie der Regionalsender TVR Temeswar, der innerhalb der Ausstellung Videoreportagen auf einem großen Bildschirm zeigt.

Die Ausstelung ist bis zum 20. September in der Mansartde der Temeswarer Theresienbastei zu besichtigen, dannach zieht sie in den römisch-katholischen Bistumssitz der Stadt ein, wo sie vom 12. Oktober bis zum 10. Dezember gastiert.

Foto: der Verfasser

Adrian Ardelean, Temeswar, 19.07.2016