Handballlegende Hans Moser wird 80 Jan16

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Handballlegende Hans Moser wird 80

Der gebürtige Banater Schwabe Hans Moser, geb. am 24. Januar 1937 in Temeswar, gilt heute als unumstrittene Handballlegende und Sportidol, in seiner alten und neuen Heimat, Rumänien bzw. Deutschland, wie auch weltweit: Moser beteiligte sich an vier Hallen- Weltmeisterschaften, wurde 1961 in Deutschland und 1964 in der Tschechoslowakei mit der rumänischen Auswahl (u.a. mit zwei weiteren Banater Ausnahmespielern, dem Tormann Michael Redl und dem Rechtaußen Josef Jakob) Weltmeister. 1964 in Prag wurde er Torschützenkönig (32 Treffer) und zum Welthandballer des Jahres gewählt. Bei seinem vierten WM-Turnier 1967 in Schweden erzielte die rumänische Auswahl Bronze. Vor der Handball-Weltmeisterschaft 1970 in Frankreich kam eine Briefmarke mit seinem Konterfei heraus. Auch eine Moser-Statue wurde verkauft. 2000 honorierte das World-Handball-Magazin seine Ausnahmeleistungen und berief ihn in die Jahrhundertsieben, eine von zehn Nationaltrainern gewählte Weltauswahl des 20. Jahrhunderts.

In Temeswar besuchte er die Lehrerbildungsanstalt, das Baugymnasium, darauf studierte er ebenda Landwirtschaftswissenschaften und Sport in der Hauptstadt.

Das wohl größte Handballtalent, das Rumänien hervorgebracht hat, wurde durch Zufall Handballer. Von dem Wasserballtrainer Sterbenz für diesen Sport entdeckt, spielte er mit dem Handballteam Constructorul in zwei Trainingsspielen gegen den A-Ligisten Stiin]a Temeswar. Das große Talent des 1,92 Meter großen jungen Mannes- Moser war Rückraumspieler doch er brillierte sowohl als Spielemacher als auch als Vollstrecker- wurde sofort von Trainer Constantin Lache erkannt, der ihn 1951 zu Stiin]a Temeswar brachte. 1956 gewinnt Moser mit Stiin]a den ersten und letzten Landesmeistertitel im Großfeldhandball für Temeswar. 1959 wechselte er zu Dinamo Bukarest, mit diesem Team erringt er elf Meistertitel, davon drei im Großfeldhandball und 1965 den Europapokal der Landesmeister. Hans Moser bestritt 224 Länderspiele für Rumänien davon die ersten sieben im Großfeld-Handball.

1968 siedelte er in die BRD über, wo er als Trainer beim TV Milbertshofen, dem VFL Günzburg, Frisch Auf Göppingen, dem Team aus Emmingen (Schweiz) wirkte. In Göppingen wirkt er außerdem einige Jahre auch als Lehrer.

1996 kehrte er nach Rumänien, in die Maramuresch zurück, wo er mit seiner vierten Frau in Ocna Șugatag eine neue Existenz aufbaute und auch die meiste Zeit des Jahres lebt. Hier leistet er Aufbauarbeit in Sachen Handball, betreut Schülerteams in der Sportschule von Baia Mare. Die Ergebnisse sind zu sehen: Mit einer Jugendmannschaft erzielte er schon einen Landesmeistertitel.  Hier führt Moser zusammen mit seiner Frau auch ein Unternehmen, das Fenster und Türen produziert. (bw)