Pfr. Dr. Zoltán Toman aus der Temeswarer Diözese hat die Erlaubnis erteilt bekommen, in den Dienst des Heiligen Stuhls zu treten. Dort arbeitet er in der Abteilung für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats des Heiligen Stuhls. Im Sommer war er jedoch für einige Monate im Banat und bei der Kirchweih in Reschitza gab es Gelegenheit sich mit ihm über seine Doktorarbeit in Rom zu unterhalten. Eine Interview geführt von Astrid Weisz:...
Geheimnisse der Mediascher Orgel
Die Margarethenkirche in Mediasch war schon immer ein Ort der Begegnung: Hier trafen sich Fürsten, fanden politische Landtage statt. 1545, ein Jahr vor Luthers Tod, wurde in dieser Kirche die erste evangelische Synode abgehalten und 1572 fand hier der Abschluss der Reformation statt. 1575 erfuhr der Fürst Siebenbürgens, Stephan Báthory, an diesem Ort, dass er König von Polen werden sollte und am 8. Januar 1919 tagte hier die sächsische Nationalversammlung, deren Ergebnis die Anschlusserklärung Siebenbürgens an das Königreich Großrumänien war.
Die Mediascher Margarethenkirche war und ist ein beeindruckender Ort. Erbaut im 14 Jahrhundert, 1414 erstmals erwähnt, beherbergt sie Fresken, einen Altar aus vorreformatorischer Zeit und eine beeindruckende Sammlung anatolischer Teppiche. Und darüber hinaus die Orgel. 1756 wurde das prachtvolle Stück vom Hermannstädter Meister Johannes Hahn erbaut, 2005 umfassend restauriert und 2013 neu intoniert. Bespielt wird sie von der Mediascher Organistin Edith Toth, die am 31. Juli die Besucher in die faszinierende Geschichte dieser Orgel einführte. Sie hören einen Beitrag unserer Kollegin Monica Strava.
EINE KUPFERZEITLICHE SIEDLUNG AN DER UNTEREN DONAU
Măgura-Gorgana an der Unteren Donau im Kreis Giurgiu ist ein Siedlungshügel, der in der Kupferzeit, im 5. Jt. v. Chr., über 300 Jahre lang bewohnt war. Daran kann man ablesen, wie die Menschen damals lebten, wie sie organisiert waren und welche Beziehungen und Machtstrukturen in der vorgeschichtlichen Gesellschaft vorherrschten. Die Ausgrabungsarbeiten waren ein langjähriges Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts Berlin und des Instituts für Archäologie „Vasile...
Spannend und konfliktreich
10. Band der Geschichte der Siebenbürger Sachsen ,,Im Banne der Gesetze: Siebenbürgen im 18. Jahrhundert. Ansiedlung der Landler und Banater Schwaben“ ist der zehnte Band in Wilhelm Andreas Baumgärtners Buchserie über ,,Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen“, 2021 im Schiller Verlag erschienen. Weiterlesen… Matilda...
500 Jahre Bergschule
Die Bergschule aus Schäßburg ist eine der ältesten Schulen der Siebenbürger Sachsen. Die erste urkundliche Erwähnung der Schule stammt aus dem Jahr 1522, so feiert die Institution dieses Jahr 500 Jahre seit der Gründung. Seit 1972 heißt die Schule „Josef Haltrich Lyzeum“, damit wird an den ehemaligen Rektor, den Märchensammler Josef Haltrich, erinnert. Unsere Mitarbeiterin Krisztina Molnár berichtet.
JUGEND GEGEN ANTISEMITISMUS
Seit mindestens 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland – nachweislich seit dem 11. Dezember 321, als ein Edikt Kaiser Konstantins die Berufung von Juden in Ämter der Stadtverwaltung von Köln gestattete. Dieser erste urkundliche Beleg für die Existenz einer jüdischen Gemeinde auf deutschem Boden steht am Anfang einer wechselvollen Geschichte. Einer Geschichte mit tiefen Zäsuren und Brüchen. Aber auch einer Geschichte der Vielfalt und der Bereicherung in allen Lebensbereichen – in Politik und Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport. Das Jubiläum der Ersterwähnung jüdischen Lebens war 2021 Anlass für ein bundesweites deutsch-jüdisches Festjahr zum Thema“1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Für Deutschland und die Jüdische Gemeinschaft war 2021 ein Festjahr, an dem Vertreter aus den Bereichen Religion, Gesellschaft und Staat mitwirkten, aber nicht nur in Deutschland. An der Gestaltung des Festjahres mit dem Ziel, die deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, nahmen auch Lehrer und Schüler des Bukarester Laude-Reut Bildungskomplexes teil. Das Projekt wurde unter anderem vom rumänischen Kulturministerium sowie den israelischen und deutschen Botschaften in Bukarest organisiert und von zahlreichen Stiftungen und Organisationen gefördert. Das Projekt, das vier große Onlinesessionen zur Geschichte und Kultur der Juden in Deutschland, aber auch in Rumänien umfasste, endete mit dem Aufsatzwettbewerb „Wahrheit und Erinnerung. Antisemitismus und Holocaust in Rumänien “, organisiert vom Bukarester Bildungskomplex Laude-Reut und an dem sich tausende Schüler und Studenten aus Rumänien, Deutschland und Israel beteiligten. Die 20 Gewinner des Wettbewerbs wurden nun im Rahmen der Vorstellung des Begleitbandes „Der Baum mit 1700 Jahre alten Wurzeln – Eine Geschichte der Juden in Deutschland und in Mitteleuropa“ in Bukarest persönlich ausgezeichnet; Flavius Leonard Schmidt, Schüler des „Nikolaus Lenau“ Lyzeums in Temeswar, ist einer der Preisträger. Er setzt sich für den Kampf des Antisemitismus ein und er erläuterte unserer Kollegin Monica Strava, seine Motivation, an diesem Wettbewerb teilznehmen.
Zeuge einer vergangenen Zeit
Neuer Sammelband zu Aspekten aus der Geschichte Hermannstadts erschienen ,,Egal welche Namen Hermannstadt im Laufe der Geschichte getragen hat – Ziridava, Caedonia, Cibinium, Villa Hermanni, Hermannsdorf, Hermanopolis, Hermannstadt, Nagyszeben usw. -, jenseits aller Kontroversen über das Gründungsjahr und die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung (sicher war das zwischen der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und dem Jahr 1191) war die Stadt stets über acht Jahrhunderte...
Innovation war und bleibt Familientradition
Wie die Optiker-Familie Kovats von Hermannstadt nach Baden kam „Kovats – seit 1870“ ist auf dem Schild an einer Hausfassade im Schweizer Städtchen Baden zu lesen. An der „Weiten Gasse“ in der Altstadt betreibt die Familie Kovats ihren Laden. Seit mehreren Generationen gibt es ihr Optik- und Fotofachgeschäft in der heute knapp 20.000-Seelen-Stadt. Im Inneren des Betriebs blicken die Ahnen der Familie von Porträts auf ihre Nachfahren und deren Kundschaft. Eröffnet wurde das Badener Geschäft...
DIE GESCHICHTE DES ÄLTESTEN DOKUMENTES IN RUMÄNISCHER SPRACHE
Der Brief des Neacșu aus Câmpulung ist das älteste bekannte Dokument in rumänischer Sprache. Der Brief wurde am 29./30. Juni 1521 vom Kaufmann Neacșu Lupu in Câmpulung in kyrillischer Schrift verfasst und an Johannes Benkner, dem damaligen Stadtrichter von Kronstadt adressiert. Er enthält Informationen über einen bevorstehenden osmanischen Angriff auf die Walachei und möglicherweise auch auf Siebenbürgen. Wiederentdeckt hat das Dokument 1894 der Kronstädter Archivar Friedrich Wilhelm Stenner. Der Brief von Neacșu hat eine große Bedeutung für die rumänische Kultur und ist am Europatag, dem 9. Mai 2022, nach 500 Jahren wieder an den Ort zurückgekehrt, an den er versandt wurde. Hier fand im Alten Rathaus die Eröffnung der Ausstellung „Die Geschichte des ältesten Dokumentes in rumänischer Sprache“ statt. Sie zeigt bis zum 23. Mai zahlreiche Originaldokumente aus dem Staatsarchiv, darunter auch den berühmten Brief des Neacșu aus Câmpulung und den rumänischen Kronenorden an Archivar Friedrich Stenner für das Auffinden des Briefes. Die Organisation übernahm das Kronstädter Geschichtsmuseum in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv, dem Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, dem Department für Interethnische Beziehungen und dem Kronstädter Kreisrat. Nach der vernissage sprach unsere Kollegin Monica Strava mit dem Kronstädter Historiker Thomas Sindilariu über die Geschichte dieses wertvollen Briefes.
„Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors“
„Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors“ war der Titel eines Vortrags, mit dem das Kultur- und Begegnungszentrum des Teutschhauses in Hermannstadt den Frühling einleitete. Museumsleiterin Heidrun König hatte die Idee, auf diese unbekannten Artefakten in Mühlbach aufmerksam zu machen. Mit ihr sprach unsere Mitarbeiterin Christa Richter.
„Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors” Vortrag im TeutschHaus
Nach einer zweijährigen Lockdown-Pause wurde den Freunden des Landeskirchlichen Museums in Hermannstadt/Sibiu am 14. März 2022 ein kunsthistorischer Vortrag angeboten. Architektin Heidrun König, Museumsleiterin im Begegnungs- und Kulturzentrum „Friedrich Teutsch“ der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) präsentierte in Wort und Bild ein ikonographisches Thema: „Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors”. Der bebilderte Vortrag beleuchtete den kulturgeschichtlichen und...
Er war vor allem Sammler: Hellmut Klima
Fotos: Cristian Sencovici Wer über seinen siebenbürgischen Heimatort eine Chronik verfassen will, kommt am Historiker Hellmut Klima nicht vorbei. Der Neppendorfer Pfarrer und Historiker hat ein Lebenlang geforscht, notiert und Zettelkasten angelegt. „Viel Arbeit, wenig Frucht“ sagten seine Zeitgenossen über ihm, weil er nur wenig veröffentlichte. Doch sein Nachlass im Hermannstätder Kirchenarchiv ist beträchtlich und ungemein wertvoll. Archivarin Monica Vlaicu vom Zentralarchiv der...
„LEHREN LIEBEN LEHREN. EIN LEHRERROMAN – BUCH VON ALFRED ERNST UNGAR
Das Buch „Lehren Lieben Leben. Ein Lehrerroman“, das beim Honterus-Verlag erschienen ist, hat Aufsehen erregt. Der Autor ist Alfred Ernst Ungar, Großvater der bekannten Journalisten Christel, Beatrice und Arnold Ungar. Er berichtet über sein Leben und seine Tätigkeit als Schulmeister in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Buch wird vom Germanisten Gerhard Konnerth vorgestellt. Die Fragen stellt Christa Richter.
Temeswarer Gedenkstätte der Revolution von 1989
Wir schreiben den 20. Dezember. Heute, vor 32 Jahren riefen die Temeswarer ihre Stadt als kommunismusfreie Stadt aus. Nach wie vor gibt es in Temeswar kein Museum, das der Revolution von 1989 gewidmet ist. Aber es gibt die Gedenkstätte ”Memorialul Revoluției”, die diese Lücke mit Ausstellungen und Veranstaltungen ausfüllt. Darüber wie die Gedenkstätte gegründet wurde, welche Projekte hier abgewickelt werden, sprach Benny Neurohr mit der Museologin der Institution Adina Abruda....
Für Frieden und Wohlfahrt eingesetzt
Vor 110 Jahren wurde der Deutsch-Sächsische Frauenbund für Siebenbürgen gegründet Bisher gab es sehr wenige Arbeiten über die sozialen und politischen Aktivitäten von deutschen Frauen in Siebenbürgen. Die in extrem kleiner Schrift gedruckte Dissertation von Ingrid Schiel – ,,Frei – Politisch – Sozial: Der Deutsch-Sächsische Frauenbund für Siebenbürgen 1921-1939″ – mit 5011 Fußnoten enthält sehr viele Informationen. Die Arbeit wurde 2017 an der Universität...
Ausstellung in der Temeswarer Revolutionsgedenkstätte
In diesem Dezember jährt sich die Revolution von 1989 zum 32. Mal. Mehrere Veranstaltungen erinnern in den nächsten Tagen in Temeswar an den Umsturz aber auch an das Leben in der Diktatur. Ein Bericht von Benny Neurohr....
Eine kurze Erinnerung
100 Jahre Evangelische Landeskirche A. B. in Rumänien (II) / Von Ulrich A. WIEN Herausforderungen und Antworten Chronologisch lassen sich drei markant unterschiedene Phasen erkennen: 1. Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs; 2. Von 1945-1989; 3. 1990 bis heute. Weiterlesen…...
Eine kurze Erinnerung
100 Jahre Evangelische Landeskirche A. B. in Rumänien (I) / Von Ulrich A. Wien In einer Kirche, die bereits fast 900 Jahre alt ist, und davon auf rund 600 Jahre unter ungarischer und 150 Jahre unter osmanischer Vorherrschaft zurückblicken kann, relativiert sich die heute zu bedenkende Phase der letzten 100 Jahre eminent. Diese Rückschau auf die Evangelische Landeskirche A. B. in Rumänien seit 1921 in dem vorgegebenen, begrenzten Raum zu leisten, ist angesichts der Dramatik dieser...
Sehenswürdigkeiten in Deutsch-Weisskirch
Deutsch-Weisskirch wurde europaweit bekannt, nachdem Prinz Charles im Jahr 1996 hier ein Haus gekauft hatte und in vielen Interviews über die Schönheiten des siebenbürgischen Dorfes sprach. Das Dorf wird jährlich von über 30.000 Touristen besucht und steht seit 1999 auf der Weltkarte der traditionellen Dörfer der Welt als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Schönheit des Ortes zog die Aufmerksamkeit der von Prinz Charles unterstützten Mihai Eminescu Trust Stiftung auf sich, die die Kirche und...
Erinnerungsort und Identifikationsfigur
Feierlichkeiten rund um den 300. Geburtstag des Barons Samuel von Brukenthal ,,Wodurch aber Brukenthal zu einem dauerhaften Erinnerungsort und zu einer Identifikationsfigur wurde, das ist die Stiftung seiner umfangreichen und wertvollen Sammlungen zu einem öffentlichen Museum mit Bibliothek in gemeinschaftlichem Besitz mit Prägekraft bis heute“. Diese Worte stehen in der Einleitung zu dem Heft der Wanderausstellung ,,Ein früher Europäer“, die aus Anlass des 300. Geburtstags...