Wirtschaftsmeldungen der Woche – 18.08.2016

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Die Sommermesse Estival aus Anlass der Festtage der Stadt Arad wurde am heutigen Vormittag am Avram-Iancu-Platz hinter dem Theater eröffnet. Daran beteiligt sich zum ersten Mal der deutsch-rumänische Wirtschaftsverein DRW Arad mit einem Informationsstand. Dadurch will die in Arad vertretene deutsche Wirtschaft Präsenz zeigen. Desweiteren werden die Arader auf die Angebote im dualen Berufsausbildunsgsysthem aufmerksam gemacht. Der Wirtschaftsverein führt in diesem Herbst vier Berufsklassen am Technischen Kolleg Aurel Vlaicu ein. Die angebotenen Berufe sind: Schweißer, CNC-Maschinenbetreiber, Mechaniker und Elektromechaniker für Industriemaschinen. Die Ausbildung dauert 3 Jahre und beinhaltet sowohl Klassenunterricht als auch Praktika. Die Auszubildenden kassieren ein monatlisches Stipendium von 400 Lei ein, nach dem Abschluss erhalten sie europaweit anerkannte Berufszertifikate und haben Vorrang für eine Arbeitsstelle im Unternehmen, wo sie ihr Praktikum absolviert haben.

Wirtschaftsindikatoren und -statistiken zur Jahreshälfte aus der Wirtschaftsseite der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien:

Die rumänische Wirtschaft wuchs im ersten Halbjahr um volle 5 Prozent gegenüber derselben Zeitspanne des vergangenen Jahres. Das entspricht saison- und arbeitstagbereinigt einer ersten Schätzung des Nationalen Statistikamtes. Überraschend hoch fiel das Wachstum im zweiten Quartal des Jahres aus: Gegenüber dem zweiten Quartal 2015 lag die Wirtschaftsleistung 5,9 Prozent höher, verglichen zum ersten Quartal 2016 lag das Wachstum bei 1,5 Prozent. Sollte dieser Wachstumstrend anhalten bzw. nicht nach unten revidiert werden, würden alle bisherigen wichtigen Prognosen für 2016 übertroffen. Die Europäische Kommission geht in ihrem jüngsten Ausblick von einem rumänischen Wachstum von 4,2 Prozent in diesem Jahr aus. Weitere Prognosen setzten das Wachstum des Landes zwischen 3,9 und 4,8 Prozent an. Als wichtigster Wachstumstreiber wird allgemein eine robuste interne Nachfrage angesehen.

Die Nationalbank Rumäniens korrigierte nach unten ihre Inflationsprognose für dieses Jahr von plus 0,6 Prozent auf minus 0,4 Prozent. Derzeit liegt die Inflationsrate bei minus 0,7 Prozent. Für das nächste Jahr schätzt die Zentralbank eine Inflationsrate von plus 2,0 Prozent. 2018 werde die Inflation dann über dem offiziellen Ziel von 2,5 Prozent (plus/minus ein Prozentpunkt) liegen, so der Nationalbank-Gouverneur Mugur Isãrescu.

Das Defizit im Außenhandel Rumäniens belief sich zur Jahreshälfte auf geschätzte 4,5 Milliarden Euro und war damit um rund 35 Prozent höher als in derselben Zeitspanne des vergangenen Jahres. In den ersten sechs Monaten stiegen die Exporte im Vorjahresvergleich um 4,2 Prozent auf rund 28,2 Milliarden Euro. Die Importe wuchsen mehr und zwar um 7,7 Prozent auf rund 32,7 Milliarden Euro. Knapp drei Viertel seines Außenhandels wickelte Rumänien mit den anderen EU-Ländern ab. Das Juni-Handelsdefizit belief sich auf rund 700 Millionen Euro.

Die Leistungsbilanz Rumäniens verzeichnete zur Jahreshälfte einen Defizit von 2,5 Milliarden Euro, vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt rund 375 Millionen Euro. Nach den ersten fünf Monaten dieses Jahres betrug das Defizit noch 2,6 Milliarden Euro. Der erhöhte Fehlbetrag in der Leistungsbilanz gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist nach Angaben der Nationalbank auf erhöhte Defizite bei den grenzüberschreitenden Zahlungen aus Erwerbstätigkeiten und Vermögensanlagen, unter anderen aus Zins- und Dividendenzahlungen, sowie im Warenhandel zurückzuführen.

Die Außenverschuldung Rumäniens lag zur Jahreshälfte insgesamt bei 88,2 Milliarden Euro und war damit um 1,8 Milliarden Euro niedriger als Ende vergangenen Jahres. Die mittel- und langfristige Außenverschuldung kam dabei auf 68,9 Milliarden Euro, rund 78 Prozent der gesamten Außenverschuldung. Damit sank sie gegenüber Ende Dezember um 2,5 Prozent. Die kurzfristige Außenverschuldung war mit 19,3 Milliarden Euro Ende Juni ähnlich hoch wie Ende Dezember. Der Anteil der kurzfristigen Verschuldung an der gesamten Außenverschuldung des Landes lag bei rund 22 Prozent.

Der durchschnittliche Nettolohn in Rumänien stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat um 15 Lei und damit nominell um 0,7 Prozent auf 2.078 Lei. Zum von der Nationalbank veröffentlichten durchschnittlichen Juni-Wechselkurs waren das rund 460 Euro. Der durchschnittliche nominelle Bruttolohn stieg im Juni um 0,7 Prozent auf 2.874 Lei. Juni 2016 gegenüber Juni 2015 wuchs der Reallohn in Rumänien um rund 15 Prozent. Die höchste Lohnsteigerung von 14,5 Prozent im Juni gegenüber Mai gab es in der Getränkeindustrie. Mehr Geld, zwischen 10 und 12,5 Prozent, gab es unter anderem in der Rechentechnik und der Chemieindustrie. Höher waren die Nettolöhne unter anderem auch in der Telekom-, Textil- und Pharmaindustrie sowie in der Maschinen- und Anlagenindustrie. Niedrigere Löhne gab es unter anderem in der Tabakindustrie, den Versicherungen und der Metallurgie. Der höchste Durchschnittslohn wurde im Juni bei den IT-Dienstleistungen mit 5.295 Lei netto verzeichnet, der niedrigste im

Hier auch die aktuellen Wechselkurse:

Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 18. August folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei47 quotiert, genauso wie gestern bzw. ein Ban mehr als vergangene Woche, und ein US-Dollar mit 3Lei95, 1 Ban weniger als gestern und 5 Bani weniger als vor einer Woche. Ein schweizer Franken ist heute 4Lei12 Wert, genauso wie gestern aber 2 Bani mehr als am Donnerstag vergangener Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint liegt heute bei 1Leu44 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei63. Ein Gramm Gold wurde heute auf 171 Lei und 64 Bani geschätzt – 22 Bani mehr als gestern bzw. 1Leu44 weniger als vergangene Woche (173,08).

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in zwei Wochen wieder hier. Am kommenden Donnerstag laden Sie die Journalisten des deutschsprachigen Medienvereins FunkForum zu ihrer Gemeinschaftssendung, dem FunkMagazin ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

Adrian Ardelean, Temeswar, 18.08.2016