HOG Sanktandres spendet Kreuz für Dorfmuseum

Sanktandres ist eine Gemeinde wenige Kilometer nord-westlich von Temeswar. Wie der Name der Ortschaft es verrät, ist die katholische Ortskirche dem Heiligen Apostel Andreas geweiht. Gegründet wurde der Ort 1730 infolge der Kolonisierung des Banats und zu den guten alten Zeiten lebten dort rund 3.600 Deutsche. Heute zählt die deutsche Gemeinschaft in Sanktandres – wenn man sie noch so nennen kann – nur mehr 14 Seelen und die meisten davon sind alte Menschen. Auch die katholische Kirchengemeinde ging stark zurück. Seit 1991 gibt es in Sanktandres keine selbstständige Pfarrei mehr, die Kirchengemeinde ist seither eine Filiale der Temeswarer Pfarrei Mehala. Das ehemalige Pfarrhaus gegenüber der Kirche neben dem Rathaus wurde von der Gemeindeverwaltung zurückgekauft und darin soll ein Museum hergerichtet werden.

Um das Wohlwollen der Gemeindeverwaltung ein bisschen zu fördern spendete die HOG für das neue Dorfmuseum ein Kreuz mit einer Plakette, worauf die Namen aller Pfarrer festgehalten sind, die in der katholischen Kirche in Sanktandres gewirkt haben. Als eine Filiale zunächst von Jahrmarkt, dannach von Mercydorf und Neubeschenowa startete die örtliche katholische Kirchengemeinde. Zwischen 1785 und 1991 dienten dann der Reihe nach insgesamt 15 Pfarrer. Heute ist die Pfarrei aus Sanktandres ein Teil der Ortsgeschichte, die auf einer Plakette auf einem Kreuz im ehemaligen Pfarrhaus der Gemeinde, dem heutigen Dorfmuseum, verewigt ist.

Die Heimatortsgemeinschaft aus Deutschland ist weiterhin bestrebt, den Herkunfsort ihrer Mitglieder zu unterstützen. HOG-Vorsitzender Sepp Goschy war den ganzen Sommer lang in Sanktandres und legte Hand an, dort wo er nur konnte. Und er ist nicht der enzige, der aus Deutschland in seinen Heimatort zurückkehrt, doch zählt er zu den wenigen, die noch eine Unterkunftsmöglichkeit im Dorf haben. Denn die meisten seiner Landsleute haben die Verbindungen zu Sanktandres aufgegeben. Die ehemaligen Gemeindebewohner treffen sich in Deutschland ein Mal im Jahr. Jedes zweite Jahr kommen sie mit allen Banater Schwaben in Ulm zusammen und in den anderen Jahren werden die Heimatortstreffen organisiert, so HOG-Vorsitzender Goschy weiter, doch das Zugehörigkeitsgefühl geht mit seiner Generation zugrunde, stellt er mit einem bitteren Ton in seiner Stimme fest.

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Fotos: der Verfasser

Adrian Ardelean, Sanktandres, 04.09.2016