Gedanken und Erinnerungen zum 70. Geburtstag des Banater Schriftstellers „Den Erzählungen meiner Eltern ist zu entnehmen, dass ich am späten Abend in einer Art schilfgedeckter Erdhütte geboren wurde. Im Zimmer befand sich das Wichtigste. Draußen hatten die Leute tagsüber Tunnels in den mannhohen Schnee geschaufelt, mittlerweile hatte sie aber der Sturm schon wieder zusammengewirbelt… Ich erblickte am 17. März des Jahres 1953 in dem Weiler Movila Gîldăului (Anmerkung des Autors:...
Geburtstagsfeier 30 Jahre Literaturkreis Stafette
Im Banat wird die Stafette der deutschen Literatur nun seit 30 Jahren weitergereicht. Über die Geburtstagsfeier des Temeswarer Literaturkreises Stafette berichtet Benny Neurohr. http://www.funkforum.net/wp-content/uploads/2022/12/12.07.-Stafette-Geburtstag-30-Jahre-Beni.ff_.mp3 Annemarie Podlipny-Hehn ist Gründungsmitglied und langjährige Leiterin des Literaturkreises Stafette. Zudem stand Podlipny-Hehn der Stafette 30 Jahre lang als Herausgeberin zur Seite. Benny Neurohr sprach mit ihr...
Temeswarer Literaturkreis Stafette feiert 30.Geburtstag
Das 30. Jubiläum feiert der Temeswarer deutsche Literaturkreis Stafette an diesem Wochenende im Adam Müller Guttenbrunn Haus. Lesungen, Ausstellungen, eine Preisverleihung und ein Theaterbesuch stehen im Programm. Die feierliche Eröffnung ist am Freitag, um 15 Uhr, angesetzt. Über die bevorstehende Veranstaltung zu 30 Jahren Stafette sprach Benny Neurohr mit der Vorsitzenden des Literaturkreises, Henrike Brădiceanu-Persem....
Vom Klapotetz und der Apfelalm
Streiflichter von den 32. Deutschen Literaturtagen in Reschitza Was sucht eine Bierfabrik auf der Apfelalm? Gutes Wasser natürlich. Und was ein Klapotetz im Hof der Deutschen ,,Alexander Tietz“-Bibliothek? Die Spende des Landes Steiermark soll, so Gastgeber und Hauptorganisator Erwin Josef Țigla, die bösen Geister vertreiben… Der Klapotetz ist eine im südsteirischen Weinland verbreitete Vogelscheuche und besteht aus einem Windrad mit Welle und Schlägeln, die durch ihr...
Deutsche Literaturtage Reschitza 2022
Die Deutschen Literaturtage sind seit Jahrzehnten fest im Veranstaltungsprogramm des Kultur und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ verankert. Die 32.Auflage fand in der Zeitspanne 18.- 21.August statt. Das Programm umfasste zahlreiche Buchpräsentationen, Lesungen, Fotoausstellungen, die Verleihung des Rolf-Bossert-Gedächtnispreises für das Jahr 2022, eine Theatervorstellung der Germanistin Carmen Elisabeth Puchianu aus Kronstadt sowie den...
Mit Dr. Andreea Dumitru-Iacob über Eginald Schlattner
Im Hermannstädter Institut für Geisteswissenschaften fand vor kurzem ein besonderes literarisches Ereignis statt. Institutsleiter Dr. Rudolf Gräf war eigens angereist um den bekannten und beliebten Schriftsteller Eginald Schlattner willkommen zu heißen. Die Literaturkritikerin Andreea Dumitru-Iacob berichtet über das Treffen im folgenden Gespräch mit unserer Mitarbeiterin Christa Richter.
,,Sprache und Literatur sind in sich performativ“
Symposium zu 50 Jahren Aktionsgruppe Banat in Temeswar Als Herta Müller am 10. Dezember 2009 in Stockholm den Nobelpreis für Literatur entgegennahm, sagte sie in der Tischrede beim Bankett: ,,Zum Glück traf ich in der Stadt Freunde, eine Handvoll junge Dichter der Aktionsgruppe Banat. Ohne sie hätte ich keine Bücher gelesen und keine geschrieben. Noch wichtiger ist: Diese Freunde waren lebensnotwendig. Ohne sie hätte ich die Repressalien nicht ausgehalten. Ich denke heute an diese...
Schreiben zwischen Nachruf und Neubeginn
Zur leidigen Frage um das Sein oder Nicht-Sein rumäniendeutscher Literatur Von rumäniendeutscher Literatur im Spannungsfeld von Sein und Nicht-Sein sprechen zu wollen oder zu müssen erweist sich als durchaus müßig, solange Joachim Wittstock schreibt, solange Eginald Schlattner schreibt, solange Balthasar Waitz schreibt, solange meine Wenigkeit schreibt. Ich beginne, womit ich enden wollte: Wo wir sind, ist rumäniendeutsche Literatur. Und zwar in ihrer vollkommen authentischsten und...
Rose Ausländer Hommage in Temeswar
Maia Morgenstern, Schauspielerin und Intendantin des Jüdischen Staatstheaters Bukarest, war zu Beginn dieses Monats zu Gast in Temeswar. Sie machte nebst ihrer Theaterkollegen im Barock-Saal des Kunstmuseums an einem lyrisch-musikalischen Abend mit zum Leben und Wirken der jüdischen Dichterin deutscher Muttersprache Rose Ausländer. Dargeboten wurde die Veranstaltung vom Jüdischen Staatstheater Bukarest in Partnerschaft mit dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar, der Kulturstiftung Artmedia...
25. Germanistentagung online aus Kronstadt
Die 25. Internationale Tagung Kronstädter Germanistik fand heuer Ende März online statt. Gastgeber war die E-Plattform der Transilvania Universität und Veranstalter waren die Germanistikabteilung der Philologischen Fakultät in Zusammenarbeit mit der Zweigstelle Kronstadt der Germanisten-Gesellschaft Rumäniens. Dozenten und Literaten aus den bedeutendsten Universitätszentren Rumäniens sowie aus Städten in Deutschland und Griechenland refferierten zum Thema „Hirngespinste”. Ein Beitrag von...
Schriftsteller Ingo Schulze
Leseabende mit dem Schriftsteller Ingo Schulze haben Mitte September im Bukarester Goethe-Institut und in den Deutschen Kulturzentren in Hermannstadt und Kronstadt stattgefunden. Nach den Lesungen konnte das Publikum Gespräche mit dem Autor führen. Mit siebenbürgischen Wurzeln wurde der Schriftsteller 1962 in Dresden geboren und studierte klassische Philologie in Jena. Anschließend arbeitete er als Dramaturg am Landestheater Altenburg, dann in einer Zeitungsredaktion, u.a. in Sankt...
Sigrid Katharina Eismann und „Das Paprikaraumschiff“
Die gebürtige Temeswarerin Sigrid Katharina Eismann ist Lyrikerin, Autorin, Künstlerin und Übersetzerin. Nach dem Besuch des Nikolaus-Lenau-Lyzeums emigrierte sie 1981 mit ihrer Familie in die Bundesrepublik Deutschland. Ihr Lyrikband „Reise durch die Heimat – von Offenbach nach Temeswar“ ist 2017 erschienen. In ihrem 2020 im Danube Books Verlag veröffentlichten Roman „Das Paprikaraumschiff“ kehrt sie als Erwachsene ins Banat zurück. Feste, Melancholie, Erinnerungen, Eindrücke,...
Deutsche Literaturtage Reschitza 2021
Deutschsprachige Autoren, Übersetzer und Verleger aus Rumänien, Deutschland und Slowenien trafen sich am Wochenende in Reschitza bei der 31. Auflage der Deutschen Literaturtage. Zahlreiche Buchvorstellungen und Lesungen, eine Kunstausstellung und eine literarische Reise standen auf dem Programm. Eine Veranstaltung des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Hannelore Neurohr war bei der Eröffnung....
Germanistentagung online aus Kronstadt
Die 24. Internationale Tagung Kronstädter Germanistik fand heuer in der ersten April-Hälfte online statt. Gastgeber war die E-Plattform der Transilvania Universität und Veranstalter waren die Germanistikabteilung der Philologischen Fakultät in Zusammenarbeit mit der Zweigstelle Kronstadt der Germanisten-Gesellschaft Rumäniens. Dozenten und Literaten aus den bedeutendsten Universitätszentren Rumäniens sowie aus Städten in Österreich, Deutschland, Griechenland und der Türkei refferierten...
,,Unverwechselbare Stimme“
US-Nobelpreisträgerin mit europäischen Wurzeln Die Literatur-Nobelpreisträgerin 2020, Louise Glück (auch Glueck), ist eine in Europa weniger bekannte und übersetzte US-amerikanische Lyrikerin und Essayistin. Sie wurde 1943 in New York City geboren und durch die Eltern schon früh zur Beschäftigung mit schöngeistiger Literatur geführt. Die Wurzeln ihrer Familie liegen in Europa, mütterlicherseits sind es russisch-jüdische Vorfahren, väterlicherseits werden sie im damaligen...
EIN BOXCLUB ALS ABBILD DER GESELLSCHAFT
Über Identität und das Zusammenleben in einer multikulturellen Stadt geht es in der Performance des österreichischen Künstlers Robert Prosser „Gemma Habibi“ Der Autor rollt, vor dem Hintergrund eines Wiener Boxclubs, einen großen Teil der Themen auf, die eine moderne Gesellschaft bewegen. Der Text der Vorstellung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Prosser, der 2019 im Ullstein Verlag erschienen ist.
Robert Prosser, 1983 in Alpbach, Tirol, geboren, studierte Komparatistik und Kultur- und Sozialanthropologie an den Universitäten Innsbruck und Wien. Sein Roman „Phantome“ wurde 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Zusammen mit dem Schlagzeuger Lan Sticker und den Temeswarer Schauspielern Olga Török und Richard Hladick trat er am 18. Oktober mit „Gemma Habibi“ am Deutschen Staatstheater in Temeswar auf.
Das Projekt findet im Rahmen des Programms „Performing Austria“ als Beitrag des Österreichischen Kulturforums Bukarest zur Aktionswoche „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“ statt und wird vom Goethe- Institut Bukarest unterstützt. Bianca Șahighian hat sich mit Robert Prosser nach der Performence in Temeswar unterhalten.
Ausstellung „Paul Celan 100 – unter den Wörtern”
Der Geburtstag des Lyrikers Paul Celan jährt sich 2020 zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlaß haben das Bukarester Rathaus durch das Nationalmuseum für rumänische Literatur (MNLR), in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, durch das Österreichische Kulturforum Bukarest und die Germanistikabteilung der Fakultät für Fremdsprachen und Literaturen der Universität Bukarest die Ausstellung CELAN 100 – Unter den Wörtern organisiert.
Die Online-Version der Ausstellung ist ab dem 1. Juni 2020 auf den Facebook-Seiten des Nationalmuseums für rumänische Literatur und des Österreichischen Kulturforums Bukarest zu sehen.
Mehr zu diesem Projekt erfahren Sie aus folgendem Interview Bianca Şahighians mit Thomas Kloiber, Direktor des Österreichischen Kulturforums Bukarest.
Peter Handke, ein Enfant terrible der Literatur
“Wenn der Geist hell bleibt, will ich alt werden.” Unter diesem Titel fand vorige Woche im Bukarester Schillerhaus ein Literaturabend über den österreichischen Schriftsteller Peter Handke statt. Universitätsprofessorin Dr. Mariana-Virginia Lăzărescu und die Schauspielerin Alexandra Murăruș stellten mittels eines originellen Dialogs das Leben und Werk des Nobelpreisträgers für Literatur 2019 vor. Mariana Lăzărescu ist nicht nur eine gute Kennerin des literarischen Werkes von Peter Handke sondern auch Übersetzerin seines Romans „Kurzer Brief zum langen Abschied“, für den sie mit dem Preis des Rumänischen Schriftstellerverbandes ausgezeichnet wurde. Im Anschluß an den literarischen Abend führte unsere Kollegin Cristina Stoica folgendes Interview mit der Universitätsprofessorin Dr. Mariana-Virginia Lăzărescu.
ULRICH BEHMANN IN HERMANNSTADT
Der deutsche Journalist Ulrich Behmann hat auch sein zweites Buch in Hermannstadt vorgestellt: „DEZEMBERTOD: Psychothriller”, 2019 in Deutschland erschienen, ist von wahren Kriminalfällen inspiriert. Das gilt auch für seine erste Buchveröffentlichung, „NOVEMBERWUT: Der Fall Kader K. – ein Verbrechen, das die Welt erschüttert hat”, die den versuchten Schleifmord von Hameln zum Thema hat. Dieser 2017 in Deutschland veröffentlichte Doku-Krimi liegt mittlerweile in vierter Auflage vor und ist auch in bulgarischer und rumänischer Übersetzung erschienen. Ulrich Behmann ist Chefreporter der Tageszeitung „Deister- und Weserzeitung” in Hameln, die DEWEZET. Rumänien ist für ihn kein Neuland: 1990 war er Praktikant bei der Kronstädter Wochenzeitung „Karpaten-Rundschau” und der Sendung in deutscher Sprache beim rumänischen Fernsehen, auch beteiligte er sich an Hilfskationen für Rumänien. Hermannstadt hat er 2015 zum ersten Mal besucht: als Berater für humanitäre Angelegenheiten begletete er Innenpolitiker des Niedersächsischen Landtages, auf einer Reise durch Bulgarien und Rumänien. Ulrich Behmann beteiligt sich an humanitären Einsätzen im Rahmen des gemeinsnützigen und mildtätigen Vereins „Interhelp – Deutsche Gesellschaft für internationale Hilfe e.V.” Anlässlich der kurz vor Weihnachten 2019 im Hermannstädter Begegnungs- und Kulturzentrum „Friedrich Teutsch” veranstalteten Buchpräsentation des Bands „DEZEMBERTOD” sprach Ulrich Behman mit unserer Mitarbeiterin Ruxandra Stănescu.
Schriftsteller Peter Gehrisch in Temeswar
Der Temeswarer Literaturkreis Stafette hatte Ende Oktober Peter Gehrisch und György Mandics zu Gast. Der 1942 in Dresden geborene Gehrisch las aus seinem aktuellen Gedichtband „Chronos preise mir jetzt nicht das Chaos!“ Zusammen mit Mandics las Gehrisch zudem aus Mandics Buch „Aus den Aufzeichnungen von Janos Bolyai“. Das ursprünglich 1979 auf Ungarisch erschienene Buch des Temeswarer Journalisten Mandics wurde 2017 von Julia Schiff und Peter Gehrisch ins Deutsche übersetzt....